Es muss zu jedem Zeitpunkt an jedem jüdischen Ort passieren – nicht nur einmalig im Kampf der Makkabäer gegen die Seleuziden im zweiten Jahrhundert vor der Zeitrechnung
Das hebräische Wort Chanukka חנוכה bedeutet nicht nur Neu-einweihung abgeleitet von der hebräischen Wurzel lachanoch לחנוך, sondern auch Erziehung, abgeleitet von lechanech לחנך. Die beiden hebräischen Wurzeln geben somit zwei Richtungen vor nach dem makkabäischen Sieg über die zerstörerischen, dekadenten Seleuziden.
Im gesamten feindlich besetzten Land Kanaan (sog. Palästina) musste sowohl in spiritueller als auch in materieller Hinsicht das zerrüttete jüdische Leben neu gestaltet werden. Der heidnisch besudelte Tempel in Jeruschalajim ירושלים musste nach der Beschmutzung mit eklatantem Götzendienstes neu geordnet werden und das gesellschaftlich zwischen Mitläufertum und Widerstand zerrissene Leben der Juden musste ebenfalls dringend neu dem einzigen Gott geweiht werden.
Die zweite Wurzel des Wortes impliziert die spirituelle „Um“-Erziehung sowohl der älteren als auch der jüngeren Juden weg vom Heidentum zurück zum vergessenen und verleugneten Judentum. Die maßlose heidnische Ent-judung der Juden, wie sie in den beiden Makkabäer-Büchern deutlich beschrieben wird, musste dringend korrigiert und revidiert werden. Die unermüdlich fleißigen Makkabäer haben mittels der unsterblichen Weisheit der Tora die heidnisch verführten Herzen der Juden zu Gott Adonai neu hinge-zogen – und er-zogen und sie haben sie zugleich aus der Abgetrenntheit von jüdischer Tradition und Bildung heraus-zogen. Chanukka ist analog zu Pessach das Fest des spirituellen Auszugs aus dem „seleuzidischen Ägypten“ und des spirituellen Einzugs in ein neues flammendes Bewusstsein um unsere tief jüdische Berufung auf Erden.
Mehr denn je ist in unseren theologisch dekadenten Zeiten eine Er-neuerung und Er-ziehung unserer tiefen jüdisch-biblischen Berufung auf Erden – insbesondere in deutschen Landen geboten -, diese Doppelaufgabe ist das bleibende Vermächtnis unserer geliebten makkabäischen Vor-kämpfer an Chanukka zu Kanaan.
Der Jude Jesus „brennt“ für den Tempel in Jerusalem – wie sehr begehrt er, ihn zu erleben am Fest der „Tempelweihe“ Chanukka
Die vier Evangelien berichten uns sehr deutlich, wie leidenschaftlich Rabbi Jesus Jehoschua הרב יהושוע zu den großen jüdischen Wallfahrtsfesten das Zentralheiligtum der Juden in Jerusalem regelmäßig besucht, um dort zu lehren und mit den Gelehrten seiner Zeit intensive biblische Gespräche zu führen. Einzig der Evangelist Johannes Jochanan berichtet uns in Kap. 10 V 22. 23, dass der Pharisäer Jesus zusätzlich zum nicht in der Tora festgelegten Fest der „Tempelweihe“ den Jerusalemer Tempel aufsuchte.
Dort will er das erst zwei Jahrhunderte vor seiner Geburt geschehene „Wunder der Wieder-Einweihung“ in der Gemeinschaft aller anwesenden Juden und Jüdinnen zelebrieren. Bereits in jenen Tagen wurde ein zusätzlicher Leuchter im Tempel aufgestellt, in dessen acht Behältern frisches Olivenöl eingegossen wurde, um an jedem Abend ein zusätzliches Licht zur inneren!!! wie äußeren!!! Erleuchtung zu entzünden.
„Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter. Und Jesus ging umher im Tempel in der Halle Salomos.“
Aus der lukanischen, sehr umfangreichen Apostelgeschichte Kap. 3,11 und Kap. 5,12 wissen wir dass,
„Während er (ein gelähmter Jude, der von Petrus geheilt wurde) aber den Petrus und Johannes festhielt, lief das ganze Volk voll Erstaunen zu ihnen zusammen in der Säulenhalle, die Halle Salomos genannt wird.“
„Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomos.“
Die Säulenhalle Salomos im Tempel zu Jerusalem Jeruschalajim ירושלים war ein Ort großer Begegnungen der Juden untereinander anlässlich großer Feste und besonderer heiliger Versammlungen als auch großer Auftritte der jüdischen Gelehrten sowohl der Sadduzäer als auch der Pharisäer.
Beredt und bewandert in der jüdischen Geschichte wie der große Rabbi Jesus Jehoschua aus Nazaret war, hat er den versammelten Juden viel berichtet von dem Wunder der Väter und Mütter anlässlich der Erneuerung des Tempelgottesdienstes nach der Schändung durch die feindlichen Seleuziden.
Mit Sicherheit hat Jehoschua die Begegnung im Tempel zu Chanukka genutzt , um – wie uns die vier Evangelisten häufig mitteilen – jüdische anspruchsvolle Gleichnisse – Meschalim משלים genannt – meisterhaft zu erzählen, in denen er die Juden seiner Zeit aufrief, Gott Adonai mehr zu dienen als dem römischen Präfekten Pontius Pilatus und dessen heidnischen Götzen der damaligen Zeit. Wie es sein bewährter und überlieferter Redestil sein Leben lang war, hat er die Versammelten gelehrt, ihr Leben entschieden und engagiert dem Gott der Väter neu „zu weihen“ durch das „Brennen des eigenen inneren Lichtes“, das durch die äußeren Chanukka-Lichter gespiegelt wird. Er hat die Seleuziden seiner Epoche die Römer unter der barbarischen Diktatur des Pontius Pilatus verurteilt und zu einer umfassenden pragmatischen Erneuerung jüdischen Lebens aufgerufen. Aus der „Berglehre“ (nicht „Bergpredigt“ nach Pinchas Lapide!!) im Matthäus Evangelium Kap. 5,15f wissen wir, dass Rabbi Jesus sehr gerne davon sprach, „Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. 16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. „
Mit anderen Worten: Stelle dein Licht nicht unter den Scheffel, sondern leuchte es am helllichten Tag für die anderen Menschen.
Wir fassen zusammen: Jesus, der Jude ist mitten in seinem Judentum platziert er hat das Chanukka-Fest würdevoll und festlich und engagiert gefeiert. Er war sich bewusst, dass er dank dem Chanukka-Wunder seinerseits am Leben war und eine Verpflichtung hatte, dieses Wunder durch sein Wirken so aktualisieren.
Wir halten fest, dass der schillernde Rabbi Jehoschua Jesus הרב יהושוע המיוחד den versammelten Juden anschaulich vermittelt hat, wie sehr seine eigene jüdische Existenz dem נס החנוכה „Wunder von Chanukka“ ca. 200 Jahre vor seinem großen Auftreten zu verdanken ist. Brillant vermochte er das ursprüngliche Wunder des Überlebens des Judentums mit der Verpflichtung der aktuellen Stunde unter römischer Besatzung zu verknüpfen und somit das große historische Eingreifen Gottes zu aktualisieren für die Not seiner Zeit.